VERTEIDIGUNGS - MENTALITÄT
“ Ich sage nichts gegen diesen Bestand; ich glaube nur, dass Selbstvertrauen, bei einer Gemeinschaft wie beim Einzelnen, weniger aus dem Bestand zu beziehen ist als aus der Schaffenskraft oder auch der Schaffenslust, also dem Entwurf. Wo aber Selbstvertrauen ausfällt, kommt die Verteidigungs-Mentalität, Ängstlichkeit begleitet von empfindlichem Dünkel.
Wir leiden, so scheint mir, an einer Verteidigungs-Mentalität.
Die Schwäche der Verteidigungs-Mentalität: man erreicht bestenfalls, was man schon gehabt hat, und das ist kein Ansporn, kein Anreiz zur schöpferischen Bewegung.
Das hat etwas Rentnerhaftes.”
Max Frisch: Überfremdung 2. Aus: Öffentlichkeit als Partner. Berlin, 1972
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