Weimar 1925, Dessau 1932, Berlin 1933: die Etappen der um sich greifenden gesellschaftlichen Aggressivität, die das Fortschritts - orientierte und weltoffen ausgerichtete Bauhaus in Deutschland schließlich seiner Existenz beraubt, legen den Schluss nahe, Geschichte lege sich wie eine unumstößliche Marschroute über den Gang der Wirklichkeit.
Doch gerade das Bauhaus zeigt: es sind die Grabenkämpfe des Alltags, die Beziehungen und Handlungen des Einzelnen und der Einzelne in der Gemeinschaft in seiner myriadischen Wahl, den Umständen entgegen zu treten oder sich ihnen zu ergeben. In diesem verlustreichen Kampf hat die Bauhausidee schließlich Asyl in einer Welt gefunden, die wir heute die Unsrige nennen und die es stetig zu verwirklichen gilt.
OhneAsylkeinBauhaus# ist daher keine Feststellung sondern ein Aufruf:
Statt die Gedanken großer Geister der Vergangenheit nachzubeten und uns im Schatten des prominenten Namens auszuruhen, muss uns das Bauhaus ein gelebtes Mahnmal, die Reibung und Konfliktfreude sein, mit der wir unsere Zukunft formen.
Mit seiner internationalen Ausrichtung ist die Bauhaus Universität heute erneut und existenziell auf eine Welt der offenen Grenzen und des Austausches angewiesen.
Diese Welt gilt es zu bewahren und mehr denn je, mit den Bildern, die das Bauhaus in sich trägt, neu zu
erfinden.